Transport von Drahtseilen durch Feldmann und Wipfli

Der höchste Berg Deutschlands ist die Zugspitze mit stolze 2,962 Metern. Die Zugspitze liegt an der Grenze mit Österreich, in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen (DE). Um die Bergspitze ab 2018 zu erreichen wird eine neue Seilbahn gebaut. Die Drahtseilen für diese Seilbahn, insgesamt 4 Stück und jeweils 4.900 Meter lang, sind in Romanshorn (CH) bei der Firma Fatzer hergestellt. Der Transport des dritten Drahtseils steht hier geladen auf dem Gelände der Fa. Fatzer.

Der Transport fangt nach der Mittagspause an zu rollen. Ganz besonder an diesem Transport ist, dass die Ladung über zwei Lkws, die mit einander verbunden sind, verteilt ist.

Die Firma Wipfli aus Flüelen (CH) hat bei der Durchführung solcher Transporte sehr viel Erfahrung. Sie setzten bei diesem Transport diesen besonderen MAN TGX 53.540 Zugmaschine mit 4-Achs-Aufliefer ein.

Verstärkung war gewünscht und zwar von der Firma Feldmann aus Bilten (CH), sie setzten diesen schönen Mercedes-Benz Actros 4365 mit 4-Bett-7 Goldhofer Tieflader ein. Das 153 Tonnen-schwere Drahsteil ist verteilt über beide Kombinationen, ca. 99 Tonnen auf Feldmann und ca. 54 Tonnen auf Wipfli.

Der Transport darf in der Schweiz tagsüber fahren. Der Transport ist ca. 65 Meter lang und wiegt 250 Tonnen. Breite und Höhe sind nicht sehr herausforderend.

Die erste Herausforderung ist direkt ein Kreisverkehr am Ende der Straße in Romanshorn (CH). Der Transport wird von insgesamt 4 Begleitfahrzeugen begleitet.

Die Trommel ist oben flach, dass bietet insbesondere bei Unterführungen Vorteile! Weil hier zwei Lkws mit einander verbunden ist ist eine sehr gelenkige Kombination entstanden.

Eine kurze Kaffeepause an der Autobahn 1, kurz vor Thal (CH). Der Transport ist nun 50 Minuten unterwegs und hat bereits 20 km hinter sich. Auf der Autobahn wird maximal 60 km/h gefahren um den Bremsweg kurz zu halten.

Der MAN von Wipfli ist genau für solchen Transporten umgebaut. Diese Sattelzugmaschine wurde von der Firma Toni Maurer aus Türkheim (DE) umgebaut.

Es wird gefahren über die Autobahne 1 und 13 bis Ausfahrt Buchs (CH). Der Transport verlässt hier die Autobahn und fahrt weiter in die Richtung von Furstentum Liechtenstein. In Liechtenstein wird der Transport zusätzlich von der Polizei begleitet, die im Voraus fahrt. Der Grund um den Transport durch Liechtenstein zu fahren ist die einige Brücke über die Rhein, die den Transport tragen kann.

Der Transport muss sich jetzt durch die Straßen von Schaan (FL) bewegen.

Aber, da diese Kombination sehr gelenkig ist, ist das einfacher als man denkt.

Das Drahtseil hat einen Durchmesser von 72 mm und wurde aus 210 unterschiedliche Drahten hergestellt. Insgesamt wurde für dieses Projekt mehr als 5,56 Millionen Meter Drahtseil verwendet. Die Bruchkraft des Seils liegt bei 690 Tonnen.

Der Transport fahrt von Schaan (FL) über Nendeln (FL) zur Grenzübergang bei Schaanwald (FL).

Da in Österreich erst ab 22:00 gefahren werden darf, muss an der Grenze gewartet werden. "Leider" blockiert ein anderer Transport von Bau-Trans den Parkplatz.

Der Transport darf etwas weiter fahren - bis zur Zollstelle in Österreich.

Hier wartet der Transport bis 22:00 Uhr.

Die oberen Fotos sind an einem Donnerstag erstellt. Donnerstagabend fahrt der Transport durch Österreich von Feldkirch (AT) zur Grenzübergang bei Hörbranz (AT). Hier wartet der Transport bis Sonntagabend 22:00 Uhr. In Deutschland wird über die Autobahn 96, Bundesstraß:e 12 Richtung Kempten auf die Autobahn 7 gefahren. Dann fahrt der Transport bis Autobahnkreuz A7/A96 bei Memmingen (DE) und fahrt weiter über die A96 bis Germering (DE), kürz vor München (DE). Hier bleibt der Transport stehen bis zum nächsten Tag 22:00 Uhr, erst dann fahrt der Transport über die A95 und Bundesstraßen 2 und 23 um Dienstag in der Früh die Baustelle in Grainau (DE) zu erreichen. Der Grund dieser Umfahrung ist das hohe Gewicht, das nur von bestimmten Brücken getragen werden kann. Der Transport legt so immer 450 km ab, obwohl es mit dem Auto ca. 200 km sind.

Der vierte und letzte Transport wurde Anfang Juni 2017 durchgeführt. Freitagmorgen in der Früh fangt der Transport an zu bewegen.

Die Kreisverkehre in den kleinen Dörfern in der Schweiz sind sehr herausforderend für die Fahrer.

Kaffeepauze an der Autobahn 1.

Inzwischen ist der Transport wieder in Schaan (FL) angekommen, hier muss noch ordentlich Richtung Nendeln (FL) geklettert werden.

Hier wird einen Kreisverkehr an der andere Seite vorbei gefahren.

Um dann wieder weiter Richtung Grenzübergang bei Schaanwald (FL) zu fahren. Alle Transporte wurden so erfolgreich und nach Planung durchgeführt, die Drahtseile sollen noch vor Dezember 2017 montiert werden, so dass die neue Seilbahn noch vor Sylvester 2017/18 geöffnet werden kann. Mit besten Dank an die Firmen Fatzer, Feldmann und Wipfli!

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